Die Große Nordlandreise 2024
Mit dem Trollexpress Richtung Norden.
Vom 6. Mai 2024 an waren wir, Conny und Frank, genannt Kanne,
unterwegs in den ganz hohen Norden Europas. Mit von der Party und immer auf der Hut war unser Odin.
Familienhund, Wachhund, Verteidiger gegen kleine und große Tiere und vor allem....gegen alles was fliegt.
Eigentlich wollten wir in den letzten 8 Wochen vor unserer Abreise nur noch ein paar kleine und lediglich
zwei, drei größere Vorhaben am Fahrzeug erledigen.
Heizungseinbau. Heckträger konstruieren, anfertigen lassen und anbauen.
Reserveradhalterung mit Elektrowinde und Fahrradträger an diesem befestigen.
Schließlich noch der Umbau des Einstieges in die Wohnbox.
Diese sollte über eine leicht und schnell ausklappbare Treppe,
anstatt unserer bisher praktizierten Methode mit abnehmbarer, massiver Treppe möglich sein.
Schließlich sollte der Wohnkoffer auch noch in Stil des Trollexpress foliert sein, bevor wir aufbrachen.
Alles das stand im Kopf bzw. auf den Rechner als Plan bereit und schien kein Problem zu sein.
Stattdessen kam es ein ums andere Mal zu Schwierigkeiten, mit denen wir nicht gerechnet hatten.
Der anfänglich so einfach anmutende Einbau des redundanten Diesel-Luft-Heizungssystems kostete uns,
nach zahlreichen, zunächst unergründlichen Misserfolgen, eine gute Woche Zeit, bis alles am Ende doch noch funktionierte.
Geplant hatten wir ursprünglich einen Tag dafür.
Parallel zu all dem kämpften wir seit Wochen mit der Dieselpest, die sich in unsere Kraftstoffanlage eingeschlichen hatte.
Diese hatte Anfang April sogar dazu geführt, dass der Trollexpress auf der Gabel eines Schwerlastabschleppers endete, als bei Erfurt auf der Autobahn Garnichts mehr ging.
Der Aufwand, die Auswirkungen dieses Phänomens wieder aus allen Tanks, Leitungen, Pumpen und Filtern zu verbannen,
hat uns beinahe den letzten Nerv geraubt. Dank der Hilfe guter Freunde ging aber auch das am Ende gut und lehrreich aus.
Die Folie für den Wohnkoffer wurde am 4. Mai geliefert und am 5. Mai durch Conny und mich noch geklebt. Das Ergebnis reicht zwar nicht ganz für den Offroad-Award-2024.
Anstatt der 5000,00 €uro wie uns von einer Profifirma veranschlagt wurde, kostete uns das Ganze einen Bruchteil davon und würde, was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wußten, im Laufe der Reise viele Daumen nach oben und mindestens genauso viele anerkennende Kommentare hervorrufen.
Der Wiedererkennungswert war uns auf jeden Fall sicher.
Am Ende war doch noch alles geschafft, was wir bis zur Abreise noch gerne erledigen wollten.
Lediglich der Umbau des Einstieges in den Wohnkoffer war am Ende nicht mehr zu realisieren.
Aber wir hatten ja eine recht gute, wenn auch aufwendige und kraftraubende Variante
über unsere „Showtreppe“ in unser Wohngemach zu gelangen.
(Und dies sogar auch mit 3-8 auf dem Kessel.)
Allen Widernissen zum Trotz machten wir uns gegen Mittag des 6. Mai schließlich auf die Socken, besser gesagt auf die Räder.
Unsere Kinder, Schwiegerkinder und Enkel hatten uns am Sonntag zuvor nochmal besucht, um sich für eine bisher ungewohnt lange Zeit von uns zu verabschieden.
Je nach dem, wann wir wiederkämen,
wären Sie vermutlich selbst auf Urlaubsreise.
Noch dazu um die halbe Welt verteilt.
Laut unserer, von langer Hand vorbereiteter Planung, lagen etwa 8-10 Tausend km vor uns,
die wir hoffentlich pannenfrei abspulen wollen.
Wie lange die gesamte Tour am Ende tatsächlich dauern würde,
war am Anfang der Reise noch nicht völlig klar!
Der Weg soll am Ende das eigentliche Ziel gewesen sein.
Skandinavien, welches wir in vielen Urlauben mit unseren Kindern und Freunden in den Jahren seit der Wende kennen und lieben gelernt hatten, wollten wir auf dieser Reise intensiver denn je erleben und genießen.
Bisher war dies aus Zeitgründen so kaum möglich,
Es sollte viel Zeit für die Betrachtung der letzten, schönen Plätzchen unserer Erde sein.
Nachdem (fast alle) der Mitreisenden in den hoffentlich verdienten Ruhestand gegangen waren,
wollten wir uns nicht mehr hetzten lassen.
Wir mussten diesmal nicht, wie sonst, in zwei, höchstens drei Wochen wieder zu Hause sein.
Eigentlich war geplant, die zahlreich „geschossenen“ Fotos und Videos
und die oft kuriosen Geschichten dazu, Abend für Abend frisch erlebt aufzuschreiben,
um diese sofort zur Freude der uns von zu Hause aus Verfolgenden
auf der Trollexpress-Website online zu stellen.
Auf diese Weise sollte ein ausführlicher, tagesaktueller Reisebericht entstehen.
Das ist uns leider so zeitnah, wie anfangs gewollt, nicht gelungen.
Der einfache Grund dafür:
Die Reise war in kaum einer Phase ein Erholungsurlaub im eigentlichen Sinne.
Die meist zahlreich zurückgelegten Tageskilometer,
das Fahren mit einem nicht ganz leichtgewichtigen
und nur begrenzt wendigen 11-Tonnen Reisemobil,
wie auch die oft schwierigen Straßenverhältnisse,
aber ganz besonders die zahllosen Ahhhh- und Ohhhh-Erlebnisse
vor unseren Augen und um uns herum, taten ihre Wirkung.
Kurz gesagt; es reichte am Abend gerade dazu, einige ganz besonders schöne Schnappschüsse und Kurzfilmchen, oft gespickt mit recht lustigen Erklärungen in den WhatsApp-Status oder die Familien-App zu stellen.
Danach fanden wir selten vor Mitternacht unseren Schlaf.
Das alles auch noch ab dem Polarkreis (bei gutem Wetter), bei taghellem Himmel und Sonnenschein um Mitternacht.
Am Ende eines mit Erlebnissen gespickten Tages noch Foto- und Videomaterial zu bearbeiten und auf die Website zu stellen, war so einfach nicht drinne.
Auch wenn ich diesen Reisebericht erst nach unserer Rückkehr zu schreiben beginne, so hoffe ich doch, allen Interessierten an unserer Website einen kleinen Einblick in unser großes Abenteuer „Nordlandreise" geben zu können.
Es wäre schön, Euch da draußen ein Stück weit die Faszination des hohen Nordens unseres Kontinents nahe bringen zu können.
Auch das Reisen mit unserem, nun schon 33 Jahre jungen Reisemobil,
einer ehemaligen Feuerwehr vom Typ MK 1222 AF, sprich "Allradfeuerwehr" von Mercedes Benz soll Gegenstand der Berichterstattung sein. Für die Mutigen unter Euch ein Anreiz zum: "Machts ruhig nach." Für die weniger mit Mut und Zuversicht ausgestatteten, der gute Rat: "Lasst bloß die Pfoten davon."
Soviel steht im Nachhinein fest:
Die erlebten Wochen waren nicht als Erholungstour geplant.